Meine Zeit an der HBG [Ivana, Tschechien]

Die Zeit, auf die sich jeder Schüler/jede Schülerin freut, steht schon vor der Tür. Am Freitag bekommen wir unsere Zeugnisse und fahren in die Ferien. Dieser Jahrabschluss ist für mich irgendwie bittersüß. Warum? Weil das Ende des Schuljahrs leider für mich auch das Ende von meinem Austausch in Oberhausen bedeutet.

Vielleicht überrascht es einige von euch, aber genau das Schulsystem war für mich der größte Unterschied zwischen Tschechien und Deutschland. Schon der Fakt, dass wir ein ganzer Jahrgang sind und nicht unsere eigene Klasse haben, war neu für mich.

Es hat mich überrascht, wie kreativ der Unterricht hier ist, aber auch, wie viel mündliche Arbeit von Schüler*innen gleichzeitig erwartet wird. Als jemand, der vorher nur Frontalunterricht kannte, musste ich erstmal viele Sachen lernen, die für meine deutschen Mitschüler*innen ganz normal waren, zum Beispiel mit Texten und Quellen zu arbeiten.

Aber es waren auch Kleinigkeiten: Dass Mädchen Sport zusammen mit Jungs haben. Dass die Tische jede Stunde in komplett verschiedenen Konstellationen stehen, und man nie weiß, was einen an dem Tag in der Klasse erwartet. Oder dass wir keine Schränke für Mäntel und unsere Schuhe zum Wechseln haben, was normal in Tschechien ist, und viele andere Sachen, über die ich eigentlich niemals nachdenken würde. Aber einen Punkt würde ich gerne noch erwähnen:

Die freundliche Atmosphäre zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen. Eben diesen Menschen bin ich so dankbar, dass ich sie kennengelernt habe. Danke, dass ihr mich so schnell angenommen habt und ich ein Teil von euch werden durfte. Mein Leben an HBG hat sich so schnell so normal angefühlt. Ich werde euch vermissen. Nächstes Mal, sehen wir uns in meiner Heimstadt ;). Ich freue mich im Herbst in Prag auf euch!

Bis bald, Ivana