Veröffentlichung der Biographie der Familie Klestadt in der WDR-APP
Die Stolperstein-AG, zusammen mit ihrer Lehrkraft Sema Öztürk und in Kooperation mit der Gedenkhalle Oberhausen, hat eine Biographie über die Familie Klestadt erstellt. In Zusammenarbeit mit der WDR-APP wurden diese 6 Stolpersteine in der APP veröffentlicht.
Die Biographie lautet wie folgt:
Von Sterkrade nach Sobibor
Irma Katz stammt aus dem thüringischen Ort Vacha. Sie erlernt den Beruf der Modistin. Mit ihrem Ehemann Ernst Klestadt bekommt Irma vier Kindern: Gerhard Lutz, Hannelore, Margot und Wolfgang. Die Familie praktiziert den jüdischen Glauben. Ernst ist stellvertretendes Vorstandsmitglied der Synagogengemeinde in Sterkrade-Holten.
Gemeinsam mit der Oberhausener Familie Mayer führen sie das angesehene Modekaufhaus “Mayer & Klestadt”. Es ist das letzte jüdische Kaufhaus in Oberhausen Sterkrade, wird während des Novemberpogroms im Jahr 1938 jedoch vollständig zerstört und die Familie enteignet. Von nun an trägt es den Namen “Kaiser & Ganz”.
Irma und Ernst Klestadt fliehen zusammen mit ihrem jüngsten Sohn Wolfgang in die Niederlande. Wolfgang besucht dort die Schule. Unter der deutschen Besatzung darf er kurze Zeit später allerdings nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Nach dem vermeintlich natürlichen Tod von Vater Ernst sind Irma und Wolfgang auf sich allein gestellt.
Im April 1943 werden Mutter und Sohn ins Durchgangslager Westerbork deportiert. Nur eine Woche später erfolgt der Transport von Irma und Wolfgang in das Vernichtungslager Sobibor. Es ist davon auszugehen, dass die beiden bereits einige Tage später versterben.
Gerhard Lutz Klestadt, später bekannt als John Gerald Kinstead, der Sohn von Irma und Ernst, gelingt bereits vor dem Krieg im Jahr 1938 die Flucht nach England. Auch seine Schwestern Margot und Hannelore konnten nach England ausreisen und überleben.
Unter diesem Link zu finden: https://stolpersteine.wdr.de/web/de/stolperstein/19981
[Sema Öztürk]